Samstag, 20. Juli 2013
Auf in ein neues Zuhause
Am 12.07.13 war es dann soweit. Schon vor Wochen kamen verschiedene Menschen vorbei, die von unserer Aufziehmama begutachtet wurden. Einmal kamen ein netter junger Mann und eine nette junge Frau vorbei. Die Frau wählte auf Anhieb mich aus. Der Mann wählte meinen Bruder Max. Aber sie wollten nur einen von uns mitnehmen und entschieden sich dann für mich (was für mich eine sehr große Ehre war). Einen Tag später klingelte jedoch das Telefon und unsere Aufziehmama erklärte uns, dass Max und ich zusammen in eine neue Familie kommen würden. Darüber war ich sehr froh, denn Max und ich spielten sehr oft miteinander. Sammy dagegen war eher ein Einzelgänger und Lucky und Felix sollten auch zu zweit vermittelt werden.
Ich muss gestehen: Max und ich haben den Abreisetag ziemlich verschlafen. Als unsere neuen Menschen ankamen waren wir noch im Tiefschlaf und ich wurde auf dem Schoß meiner neuen Mama wieder wach. Da war es schön warm und weich und ich fühlte mich direkt wohl. Das Pärchen unterhielt sich noch lange mit unserer Aufziehmama (über Futter, Katzenstreu, aber auch was wir in den letzten Wochen so angestellt haben. Unsere Aufziehmama hat uns ganz schön verpetzt). Max lag schon in einer schicken blauen (!) Transportbox (blau ist eine meiner Lieblingsfarben) mit einer flauschigen weiß-grauen Decke. Nach einer längeren Zeit war es dann soweit: Abschied nehmen. Die Kinder streichelten und knuddelten uns noch einmal und auch unsere Aufziehmama war den Tränen nahe. Selbst die Hunde und unsere Mama Lucy kamen noch kurz vorbei um tschüss zu sagen. Da Max und ich noch im Halbschlaf waren, fiel uns (oder zumindest mal mir) der Abschied nicht so schwer. Ich wurde zu Max in die schicke Transportbox gesetzt. Die Decke war so schön flauschig, dass ich mich sofort wohlfühlte, auch das anfängliche Schaukeln auf dem Weg von unserem Zuhause zu dem Auto war recht lustig. Im Auto saß Frauchen am Steuer und Herrchen hatte uns in der Transportbox auf den Knien (eine sehr wackelige Angelegenheit, wegen seinen knubbeligen Knie). Aber kaum waren wir losgefahren, fing das Desaster an. Max bekam Panik und maunzte die ganze Zeit. Das war so nervig. Herrchen hat die ganze Zeit versucht ihn zu beruhigen, aber das machte es nur schlimmer. Ganz besonders schlimm war es in den Kurven. In jeder Kurve: Max-Panikanfall. Ich habe immer wieder versucht ihn zu beruhigen, habe eine Pfote auf ihn gelegt, aber nichts half. Der ist so ein Angsthase. Macht immer auf groß und stark, aber nichts dahinter. Gut die Fahrkünste von unserem Frauchen sind vielleicht nicht die besten, aber so schlimm wie Max gemacht hat, war’s auch wieder nicht. Außerdem kam immer eine wohltuende frische Prise vorne aus dem Auto. Klimaanlage nennen die Menschen das. Sehr praktisch muss ich sagen, auch wenn das Geräusch sehr nervig war. Jedenfalls waren wir auf dem Weg von der Pfalz ins Saarland. Es heißt ja: „Saarländer sein ist das höchste, was ein Mensch erreichen kann“ ob das auch für Katzen gilt? Laut Frauchen schon. Herrchen ist da anderer Meinung, der scheint noch halber Pfälzer zu sein und hat wohl die höchste Stufe der Menschheit noch nicht erreicht ;) *gg*. Naja den wichtigsten Leitsatz der Saarländer kenn ich schon und der ist einfach super: „Hauptsach gudd gess!“
Das erinnert mich dran, dass ich Hunger habe.
Also bis dann!

Euer hungriger Moritz



Sonntag, 14. Juli 2013
Das bin ich
Hallo,

mein Name ist Moritz. Zumindest sagen die Menschen diesen Namen immer, wenn sie mich streicheln, mit mir spielen oder mich füttern. Manchmal nennen sie mich auch Moritzio, was sich sehr edel anhört, finde ich. Da komme ich mir dann immer vor wie ein Kater aus einem alten Adelsgeschlecht.

Naja, ich erzähle jetzt mal noch ein bisschen über mich, damit ihr mich besser kennenlernt.
Ich bin ca. 10 Wochen alt und ein kleiner Tigerkater. Ich bin schwarz-grau gestreift und habe weiße Samtpfoten. Meine Brust und mein Bauch sind ebenfalls weiß und ich habe links einen weißen Streifen von der Nase zur Stirn.
Alle die mich streicheln sagen „Ach Gott, ist der so weich!“. Was mit Gott gemeint ist, weiß ich zwar nicht so genau, aber weich ist mein Fell tatsächlich; schön samtig und glänzend.

Meine Mama Lucy wurde kurz vor unserer Geburt von bösen Menschen ausgesetzt. Zum Glück hat uns eine liebe Frau gefunden und über ein Soziales Netzwerk (wieder so ein komisches Wort, das ich nicht verstehe) an eine ganz tolle Familie mit drei Kindern (zwei Mädchen und ein Junge) und noch anderen Haustieren vermittelt. Da gab es zwei Hunde, eine Katze, Hasen und sogar Vögel. Eine schöne bunte Mischung. Und von wegen Hunde und Katzen vertragen sich nicht. Mit denen konnte man super spielen, auch wenn mein Bruder Max sie ab und zu angefaucht hat. Gut ich geb’s zu: Die Vögel hätte ich ja doch schon mal ganz gern gejagt, aber die waren in ihrem großen Käfig vor uns geschützt und so habe ich immer ganz fasziniert davor gestanden und ihnen zugeschaut. Aber auch mit den Menschenkindern konnten wir super toll spielen. Die haben uns ganz viel gestreichelt, getragen und geknuddelt und hatten tolle Spielsachen für uns. Unsere Aufziehmenschenmama war besonders liebevoll und herzlich zu uns. Die hat auch ganz genau aufgepasst, an wen sie uns weitervermittelt und hat Leuten, denen sie und wir nicht getraut haben, eine Absage erteilt. Eine bessere Aufziehfamilie hätten meine vier Brüder (Max, Lucky, Sammy und Felix), unserer Mama Lucy und ich nicht finden können.
Ja, ihr habt richtig gelesen, wir sind fünf Jungs. Ganz schön stressig für unsere Mama. Nach 10 Wochen war Mama Lucy ganz schön genervt von uns und unsere neuen Familien holten uns ab (aber davon erzähle ich euch später mehr).
Von uns fünfen bin ich eher der verschmuste. Ich liebe es, wenn die Menschen mich streicheln. Ganz besonders gern habe ich es, wenn sie mir den Rücken massieren, aber auch am Bauch und an den Pfoten lasse ich mich sehr gern kraulen. Dann fange ich ganz laut an zu schnurren, um den Menschen zu zeigen, dass sie weiter streicheln sollen. Man muss den Menschen immer ein paar Hinweise geben, damit sie einen verstehen. Besonders schlau scheinen Menschen nicht zu sein. Aber das wissen wir Katzen ja, also schnurren wir, wenn wir zufrieden sind. Meine Lieblingsbeschäftigungen sind: Schlafen, Fressen, Sonnen, Klettern, mit meinem Bruder Max raufen und durch die Wohnung galoppieren und mit den Menschen spielen.
So, gleich gibt’s was zu Fressen.

Bis bald!

Euer Moritz

1. Tag in meinem neuen Zuhause